Golden Retriever
Golden Retriever im Steckbrief
Größe: 51 - 56 cm Schulterhöhe
Gewicht: 27 -34 kg
Herkunftsland: Großbritannien
Farben: Gold, Dunkel Gold, Licht Gold, Creme
Lebenserwartung: 10-13 Jahre
Fellstruktur: glatt, wellig, wasserabstoßende dichte Unterwolle
Pflegeaufwand: eher hoch
Auslaufbedürfnisse: hoch
Charakter: Intelligent, Freundlich, Vertrauenswürdig, Zuverlässig
Geeignet als: Jagdhund, Blindenführhund, Polizei- und Rettungshund, Familien- und Begleithund
Sportarten: Agility, Flyball, Obedience, Dummytraining, Apportieren
Sabber-Potential: eher hoch
Stärke des Haarens: hoch
Kinderfreundlich: ja
Familienhund: ja
Sozial: eher ja
Starke Einschränkungen aufgrund der Zucht: Ellbogendysplasie (ED), Hüftgelenksdysplasie (HD), Augenkrankheiten wie Netzhautschwund und Grauer Star, Epilepsie, Futtermittelallergien, Canine Atopische Dermatitis, Furunkulose-Pododermatitis, Juvenile Zellulitis, Pyotraumatische Dermatitis, Hypothyreose, Nasale Hypopigmentierung, Hämangiosarkom, Osteogenesis Imperfecta, Golden Retriever Muskeldystrophie, Ichthyose.
Rasse in anderen Ländern verboten: -
Besondere Beachtung bei Reisen: In allen EU-Ländern EU-Heimtierpass, gültige Tollwutimpfung, Mikrochip, Alter von mind. 15 Wochen, Maulkorbpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln möglich. Einige Länder verlangen zusätzlich eine Bandwurmbehandlung, die ein Tierarzt wenigstens 24 Stunden, längstens 120 Stunden vor Einreise (Wirkstoff Praziquantel) durchführen und diese mit Datum und Uhrzeit in den Heimtierausweis eintragen muss.
Herkunft und Rassegeschichte
Die Urahnen der meisten Retriever-Rassen sind die St. Johns-Hunde aus Kanada, die von den örtlichen Fischern in Neufundland als fleißige und äußerst widerstandsfähige Arbeitshunde gezüchtet wurden. Die Hauptaufgabe der Hunde bestand darin, Bootsleinen aus dem Wasser zu ziehen. Im 19. Jahrhundert florierte der Fischhandel zwischen Neufundland und England, was dazu führte, dass die Rasse mit britischen Handelsschiffen nach England gelangte.
In England wurden die St. Johns-Hunde dann mit verschiedenen Rassen wie z.B. Irish Settern gekreuzt, was zur Entstehung des Wavy-Coated Retrievers führte. Im Jahr 1864 erwarb Lord Tweedmouth einen gelben Wavy-Coated Retriever und paarte ihn 1868 mit einer wasser- und apportierbegeisterten Tweed-Water-Spaniel-Hündin. Aus dieser Verpaarung entwickelten verschiedene Züchter aus der britischen Oberschicht verschiedene Hunderassen, die insbesondere bei der Jagd auf Wasservögel und Niederwild zum Einsatz kamen.
Diese Züchtungen führten zur Entstehung des Golden Retrievers, des Labrador Retrievers und des Flat Coated Retrievers. Alle drei Rassen zeichneten sich durch ihre Fähigkeit aus, sowohl im Wasser als auch an Land zu arbeiten, und wurden rasch als talentierte Apportierhunde und zuverlässige Begleiter geschätzt. Die Golden Retriever erlangten aufgrund ihres goldenen, wasserabweisenden Fells und ihres freundlichen Wesens große Popularität.
Heute sind diese Retriever-Rassen aufgrund ihrer Vielseitigkeit, Intelligenz und freundlichen Natur in vielen Ländern der Welt beliebt. Sie werden nicht nur als Jagd- und Arbeitshunde geschätzt, sondern auch als liebevolle Familienbegleiter und in anderen Diensten wie der Rettungsarbeit und der Therapie eingesetzt.
Wesen und Charakter
Der Golden Retriever ist ein äußerst lernwilliger und sehr anpassungsfähiger Hund. Diese freundliche Rasse ist besonders eng mit ihrer Familie verbunden und wird oft liebevoll als "Goldies" bezeichnet. Dank ihrer freundlichen und kinderlieben Natur hat sich der Golden Retriever in den letzten Jahrzehnten zunehmend von einem Jagdbegleiter zu einem treuen Familienhund entwickelt.
Die Verspieltheit, Intelligenz und der starke Wunsch, seinen Menschen zu gefallen (der sogenannte "Will to Please"), haben dazu geführt, dass Golden Retrievers häufig in Filmen als Haupt- oder Nebendarsteller auftreten, was zu ihrer weiteren Beliebtheit beigetragen hat. Der Golden Retriever wird auch erfolgreich als Blindenführhund, Therapiehund, Rettungshund und Begleithund für Menschen mit Behinderungen ausgebildet. Selbst bei Polizei und Zoll werden sie als Spürhunde eingesetzt, was zeigt, wie vielseitig diese Rasse ist.
Als Wach- oder Schutzhunde sind Golden Retrievers jedoch weniger geeignet, da ihre freundliche und zugängliche Art sich nicht nur auf ihre Bezugspersonen beschränkt. Sie sind einfach gegenüber allen Menschen lieb und zutraulich. Ihr Leben lang bleiben sie verspielte und temperamentvolle Hunde.
Die Wasserfreude, die der Golden Retriever von seinen Vorfahren geerbt haben, ist bei dieser Rasse noch immer vorhanden, und sie schwimmen wirklich gerne. Daher sollten Sie dieser Rasse die Gelegenheit geben, gelegentlich im Wasser zu planschen. Die Rasse ist generell sehr bewegungsfreudig und aktiv, daher ist ausreichende Bewegung und Beschäftigung wichtig, um Übergewicht zu vermeiden.
Auch wenn der Golden Retriever als reiner Familienhund gehalten wird, sollte er ausreichend Auslauf und geistige Beschäftigung erhalten. Ihre geringe Neigung zur Jagd verhindert, dass sie wildern oder streunen. Bei angemessener Gewöhnung können Golden Retriever in der Regel problemlos mit anderen Tieren im Haushalt zusammenleben.
Aussehen
Nicht nur durch seinen freundlichen Charakter hat der Golden Retriever große Beliebtheit erlangt, sondern auch aufgrund seines attraktiven Erscheinungsbildes. Diese mittelgroße Rasse hat einen sportlich-muskulösen Körper, der in harmonischer Proportion erscheint. Die Rüden haben eine Schulterhöhe von 56 bis 61 Zentimetern, während die Hündinnen mit 51-56 cm etwas kleiner sind. Das Gewicht variiert zwischen 25 und 40 Kilogramm. Der runde Kopf mit den dunklen, freundlichen Augen, der schwarzen Nase und den weich behaarten Hängeohren vermittelt immer einen liebenswürdigen Eindruck, und vor allem im Welpenalter scheint ein Golden Retriever ständig zu lächeln.
Das Fell des Golden Retrievers ist doppellagig, mit einer dichten, wasserabweisenden Unterwolle am Rücken, die glatt oder leicht wellig anliegt. An Brust, Bauch, Beinen und Rute bildet es eine lange Befederung. Laut Rassestandard sollte die Fellfarbe ein Gold- oder Cremeton unterschiedlicher Schattierung sein, während Rot oder Mahagoni als unerwünscht gelten. In den letzten Jahren haben vor allem in Europa sehr hell-cremefarbige, fast weiße Golden Retrievers das Bild der Rasse geprägt, während man in den USA und Kanada eher dunkel-goldene Varianten findet. Einige weiße Haare an der Brust sind akzeptabel.
Es wird oft zwischen der Arbeits- und der Show-Linie des Golden Retrievers unterschieden. Die Arbeitslinie wird als dunkler, sowie leistungsorientiert, sportlich und wendig beschrieben, während die Showlinie eher hell, gemütlich und kräftiger erscheint. Der allgemein gültige Rassestandard sieht jedoch keine solche Unterscheidung vor und betont, dass jeder Golden Retriever die Fähigkeit zur Ausübung der rassetypischen Arbeit mitbringen sollte und alles andere als Fehler zu bewerten ist.
Erziehung und Haltung
Obwohl der Golden Retriever als äußerst leicht erziehbar und intelligent gilt, benötigt er wie alle anderen Hunde ebenso eine liebevolle und konsequente Erziehung, um sich in seiner menschlichen Familie sicher und geborgen zu fühlen. Die Umwandlung des lebhaften und niedlichen Welpen in einen gut erzogenen Hund erfordert Geduld und Einfühlungsvermögen. Eine frühe Sozialisierung mit verschiedenen Menschen, anderen Hunden und unterschiedlichen Umweltreizen ist wichtig, um den Hund in jeder Situation gelassen und selbstbewusst reagieren zu lassen. Aufgrund seines ausgeprägten "Will to Please" eignet sich der Golden Retriever durchaus für Hunde-Anfänger.
Da ein Golden Retriever sehr eng an seinen Menschen hängt und am liebsten ständig in ihrer Nähe ist, kann die Erziehung durch positive Bestärkung und Belohnung mühelos in den Alltag integriert werden. Der intelligente und lernfreudige Hund freut sich auch über besondere Herausforderungen, die ihm beispielsweise in verschiedenen Hundesportarten gestellt werden können. Besonders die Fährtenarbeit oder das Apportieren von Dummys kommen der ursprünglichen Verwendung als Jagdbegleiter sehr nahe und liegen ihm daher besonders.
Es ist wichtig, dass der Golden Retriever engen Familienanschluss hat und nicht täglich stundenlang allein zu Hause bleiben muss. Ein Haus mit Garten ist ideal, aber bei ausreichender Bewegung und geistiger Auslastung fühlt sich der Golden Retriever auch in einer Wohnung wohl. Die isolierte Unterbringung des Hundes in einem Zwinger ist nicht angemessen und kann im schlimmsten Fall zu ernsthaften Verhaltensstörungen beim Tier führen.
Ernährung, Pflege und Gesundheit
Abhängig von ihrem Aktivitätslevel, Alter und Gesundheitszustand benötigen Golden Retriever eine hochwertige Ernährung mit dem richtigen Energiegehalt. Die Wahl zwischen einem ausgewogenen, fertigen Trocken- oder Nassfutter aus dem Fachhandel oder selbst zubereitetem Frischfutter hängt vor allem davon ab, wie viel Zeit und Aufwand der Hundehalter investieren kann. Wenn Frischfutter gewählt wird, ist es besonders wichtig, die Inhaltsstoffe sorgfältig zu mischen, um langfristige Mangelerscheinungen zu vermeiden.
Unabhängig von der Art des Futters sollte der Ernährungszustand des Hundes immer genau beobachtet werden, und die Rationsgröße sollte bei Bedarf angepasst werden, da Golden Retriever mit wenig Bewegung dazu neigen, leicht Übergewicht zu entwickeln.
Es ist ratsam, die Tagesration eines Hundes dieser Größe auf zwei kleinere Portionen aufzuteilen, um das Risiko einer lebensbedrohlichen Magendrehung zu minimieren. Der Hund sollte stets Zugang zu frischem, sauberem Wasser haben, unabhängig von den Fütterungszeiten.
Die Fellpflege eines Golden Retrievers erfordert normalerweise nicht viel Aufwand. Besonders im Sommer ist es jedoch ratsam, den Hund häufiger zu bürsten, um das abgestorbene Haar der Unterwolle zu entfernen und ihm somit bei warmem Wetter zu helfen. Nachdem der Hund in einem See, Tümpel oder im Regen war, ist es wichtig, ihn gründlich abzutrocknen, um Krankheiten zu vermeiden. Auch in der kalten Jahreszeit sollte darauf geachtet werden, dass das Fell von Eis und Schnee befreit wird, bevor es verklumpt.
Die äußeren Gehörgänge eines schlappohrigen Hundes sollten regelmäßig auf Verunreinigungen und mögliche Entzündungen kontrolliert werden. Anzeichen für eine Ohrenentzündung beim Hund sind häufiges Kratzen, heftiges Kopfschütteln und möglicherweise unangenehmer Geruch aus einem oder beiden Ohren. Bei solchen Anzeichen sollte umgehend der Tierarzt aufgesucht werden, um die Entzündung zu behandeln.
Eine umfassende Hundepflege umfasst auch jährliche Impfungen gegen wichtige Infektionskrankheiten, regelmäßige Wurmkuren und gelegentliche Gesundheitschecks beim Tierarzt, um sicherzustellen, dass der Hund gesund und gut versorgt ist.
Durch die enorme Popularität und Beliebtheit stieg auch die Zahl der zum Kauf angebotenen Welpen rapide an. Viele der Hunde wurden aber außerhalb der offiziellen Zuchtverbände vermehrt, da man mit den Welpen schnell viel Geld verdienen kann. Leider wurde dabei die Gesundheit und das Wesen der Hunde vernachlässigt, da nur der Profit im Vordergrund stand. Diese unkontrollierte Vermehrung führte dazu, dass die einst robuste und gesunde Rasse gelitten hat und bis heute viele erblich bedingte Krankheiten beim Golden Retriever auftreten.
Jedoch unternehmen die offiziellen Zuchtvereine durch strenge Zuchtauslese und strikte Regelungen ihr Bestes, um das Risiko der Vererbung von Krankheiten zu minimieren. Trotz der Schwierigkeiten, die diese unregulierte Vermehrung mit sich brachte, setzen engagierte Züchter ihre Bemühungen fort, die Gesundheit und das Wohlergehen des Golden Retrievers zu bewahren und zu verbessern.
Besonderheiten des Golden Retrievers
Der Golden Retriever hat aufgrund seines attraktiven Aussehens und seiner leichten Erziehbarkeit in vielen Filmen und Werbespots mitgewirkt. In amerikanischen Spielfilmen wie "Bailey - Ein Freund fürs Leben" und "Air Bud - Champion auf vier Pfoten" hatte jeweils ein Golden Retriever die Hauptrolle. In den Disney-Filmen "Zurück nach Hause - Die unglaubliche Reise" und der Fortsetzung "Ein tierisches Trio - Wieder unterwegs" teilte sich ein Golden Retriever namens Shadow die Zuneigung des Publikums mit der Bulldogge Chance und der Katze Sassy.
Nachteile des Golden Retrievers
Ein potenzieller Nachteil dieser Rasse besteht darin, dass sie aufgrund ihrer immensen Beliebtheit ins Visier unseriöser und oft krimineller Hundehändler geraten ist. Die unkontrollierte Vermehrung von Rassehunden unter grausamen Bedingungen, ohne Rücksicht auf die Gesundheit und das Wohlergehen dieser sozialen Lebewesen, hat zu einer Zunahme erblich bedingter Krankheiten bei dieser Rasse geführt. Als verantwortungsbewusster Hundehalter sollte man bei der Suche nach einem Welpen nicht nur auf den Preis achten und keinesfalls dazu beitragen, dieses Tierleid durch den Kauf eines solchen Hundes finanziell zu unterstützen.
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