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Das große Krabbeln: Herbstgrasmilben

Das große Krabbeln: Herbstgrasmilben
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Das große Krabbeln: Herbstgrasmilben

Es kratzt und juckt Ihren Hund? Dann könnten möglicherweise Herbstgrasmilben schuld daran sein. Diese entwickeln sich von Mai bis Oktober zu einer richtigen Plage und können Ihren Hund richtig ärgern. Was Herbstgrasmilben eigentlich sind und was Sie dagegen tun können, erfahren sie hier.
Ihr Hund kratzt und beißt sich immer wieder an der gleichen Stelle? Oder er hat die ein oder andere kahle Stelle im Fell? Nicht immer sind Flöhe oder Zecken der Auslöser. Auch die Larven der Herbstgrasmilbe können bis in den Herbst hinein Ihren Vierbeiner befallen und zu einem gemeinen Juckreiz führen.

Was sind Herbstgrasmilben?

Die Herbstgrasmilbe (lat. Neotrombicula autumnalis) gehört zu den Spinnentieren und befällt als Larve vorzugsweise Säugetiere wie Mäuse, Hunde oder Katzen. Weltweit gibt es ca. 30.000 bekannte Milbenarten - Milben stellen so die artenreichste Gruppe der Spinnentiere dar. Die Entwicklungszyklen aller Milben verlaufen identisch: Beginnend mit einem Ei entwickelt sich dieses zu einer Larve, aus der die Nymphe entsteht, während der letzte Schritt des Zyklus die ausgewachsene Milbe ist. Während die Larve sechs Beine hat, haben Nymphen und erwachsene Milben acht Beine. Ein weiterer Unterschied zwischen Larve und den nächsthöheren Entwicklungsstadien der Herbstgrasmilbe ist, dass bei der Herbstgrasmilbe lediglich die Milbenlarve parasitisch lebt und Blut und Gewebeflüssigkeit von Tier und Mensch saugt. Ausgewachsene Herbstgrasmilben sind Vegetarier und suchen sich zum Überleben keinen Wirt mehr. Aus diesem Grund ist lediglich die Larve der Herbstgrasmilbe eine Gefahr.

Befall von Herbstgrasmilben

Der typische Lebensraum der Herbstgrasmilbe sind Gärten, Felder, Wiesen oder Waldränder. Als winzig kleine, orange- bis rosarote Punkte lauern sie im Gras oder auf Pflanzen und lassen sich wie Zecken im Vorbeigehen von Hunden und Katzen abstreifen. Sind die Larven einmal auf dem Tier angekommen, setzen sich die Larven fest und saugen Blut und Gewebeflüssigkeiten, um zu wachsen. Am meisten sind die Bereiche rund um Pfoten, Beine, Bauch, Brust, Kopf oder Ohren betroffen. An den oberen Körperregionen, die selten direkt mit Gras oder Pflanzen in Berührung kommen, sind Herbstgrasmilben kaum zu finden.
Wenn die Larve eine geeignete Stelle auf ihrem Wirt erreicht hat, nutzt sie Ihre Mundwerkzeuge, um in die obersten Hautschichten einzudringen. Mit ihrem Mundwerkzeug gibt sie ein Speichelsekret ab, welches die darunterliegenden Hautbestandteile auflöst. Ihr dient also eine Mischung aus Blut und Gewebeflüssigkeit als Nahrung.

Mit einem einfachen Test können Sie herausfinden, ob Ihr Garten auch von Herbstgrasmilben befallen ist. Dafür legen Sie einen weißen Teller in das Gras. Sammeln sich dort orangefarbene, kleine Punkte, sollten Sie möglichst häufig Ihren Rasen mähen und den Grasabschnitt außerhalb des Gartens fachgerecht entsorgen.

Symptome bei Herbstgrasmilben

Ein Befall mit Herbstgrasmilben dauert meistens nur wenige Tage, meist 24 bis 72 Stunden. Haben die Larven genügend Nahrung aufgenommen, verlassen sie ihren Wirt und entwickeln sich in freier Natur weiter zur erwachsenen Milbe. Die kurze Zeit, die die Milbe auf ihrem Wirt verbringt, reicht dennoch aus, um für juckende Hautreizungen und Allergien zu sorgen. Diese bleibt meist noch bestehen, wenn die Larve das Tier längst wieder verlassen hat. Auch Sekundärläsionen der Haut durch Kratzen und Beißen sind möglich, die sich durch bakterielle Infektionen weiter verstärken können. Bei Menschen können Herbstgrasmilben die sogenannte Erntekrätze auslösen.

Was tun bei einem Befall?

Ist Ihr Hund von Herbstgrasmilben befallen, sollten Sie Hautirritationen und Juckreiz mit einer entzündungshemmenden Salbe oder Creme behandeln. Sprechen Sie hier vorher immer mit Ihrem Tierarzt, welche Salbe für Ihren Hund zu empfehlen ist. Durch eine Salbe wird die gereizte Hautstelle beruhigt und der Hund hat keinen so starken Juckreiz mehr. Sie verhindert zudem, dass sich die irritierten Hautstellen durch Kratzen und Beißen zu schwereren Hautschäden entwickeln. Ein Kühlen der betroffenen Stellen kann zusätzlich Linderung verschaffen. Sollte Ihr Hund einen sehr starken Juckreiz haben, empfiehlt es sich mit Rücksprache Ihres Tierarztes den Juckreiz medikamentös zu lindern.
Gut zu wissen ist, dass eine Übertragung von Herbstgrasmilben von Tier zu Mensch oder umgekehrt nicht möglich ist, auch wenn Herbstgrasmilben Tiere und Menschen befallen. Haben Sie sich einmal einen Wirt ausgesucht, bleiben Sie dort bis zum nächsten Entwicklungsstadium.

Vorbeugung gegen Herbstgrasmilben

  1. Rasen schneiden und wässern
    Herbstgrasmilben fühlen sich in trockenem, hohen Gras wohl. Es ist daher ratsam, im Sommer den Rasen im Garten sehr kurz zu halten und regelmäßig zu wässern. Ist das Gras feucht, ziehen sich die Milben in die Erde zurück und Ihr Hund hat weitestgehend Ruhe vor den kleinen Spinnentieren. Dasselbe gilt auch für Spaziergänge. Meiden Sie mit Hunden, die sehr empfindlich auf die Larven der Herbstgrasmilben reagieren, hohe und trockene Wiesen. Auf frisch gemähtem Gelände oder nach einem kräftigen Regen können Sie Ihren Hund etwas "gefahrloser" toben lassen. Sie können zudem ausgiebige Spaziergänge auf die Morgenstunden verlegen, hier ist die Herbstgrasmilbe noch nicht aktiv.
  2. Gras behandeln mit Brennnessel oder Neem
    Als natürliches Pestizid gegen Grasmilben wird eine Brennnesseljauche oder Neem empfohlen. Dazu verdünnen Sie eine kleine Tasse des von Ihnen bevorzugten Biogifts in 5 Liter Wasser und sprühen bzw. gießen Sie die Mischung über den Rasen.
  3. Seifen
    Es schafft natürlich kein Hundehalter, alle Herbstgrasmilben von seinem Hund fernzuhalten. Damit es bei Ihrem Liebling aber nicht zum großen Jucken kommt, ist eine einfache Lösung im Sommer immer eine Schüssel mit Seifenwasser und einem Tuch vor der Tür bereit zu haben. Nach einem tollen Spaziergang werden die Pfoten und Bauch gründlich mit der Seifenlauge abgewaschen. Hier eignet sich z. B. ein Neemshampo. Die Schnauze sollten Sie nur mit klarem Wasser abwaschen. Ist Ihr Hund aber schon großflächig befallen, hilft ein ausgiebiges Bad mit einer milden Hundeseife.
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