Australian Shepherd
Australian Shepherd
Steckbrief Australian Shepherd
Größe: Rüden: 51-58 cm, Hündinnen: 46-53 cm
Gewicht: Rüden: 25-32 kg, Hündinnen: 16-25 kg
FCI-Gruppe: 1: Hütehunde und Treibhunde
Herkunftsland: USA
Farben: Schwarz, Rot, Rot merle, Blau merle, Merle
Lebenserwartung: 12-15 Jahre
Fellstruktur: mittlere Textur, gerade bis gewellt, wetterbeständig und von mittlerer Länge
Pflegeaufwand: gering
Auslaufbedürfnisse: hoch
Charakter: aktiv, anhänglich, intelligent, gutmütig, fürsorglich
Geeignet als: Arbeits-, Hüte- und Wachhund
Sportarten: Agility
Sabber-Potential: gering
Stärke des Haarens: mittel
Kinderfreundlich: eher ja
Familienhund: ja
Sozial: ja
Starke Einschränkungen aufgrund der Zucht: Grauer Star, Iriskolombom , CEA (Collie Eye Anomalie), Retina Dysplasie, PRA (Progressive Retina Atropie), Epilepsie, HD und ED, Osteochondrosis, MDR1-Defekt, Gebissfehler, Allergien, Schilddrüsen und Herzprobleme, Autoimmunerkrankungen
Rasse in anderen Ländern verboten: -
Besondere Achtung bei Reisen: In allen EU-Ländern EU-Heimtierpass, gültige Tollwutimpfung, Mikrochip, Alter von mind. 15 Wochen, Maulkorbpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln möglich. Einige Länder verlangen zusätzlich eine Bandwurmbehandlung, die ein Tierarzt wenigstens 24 Stunden, längstens 120 Stunden vor Einreise (Wirkstoff Praziquantel) durchführen und diese mit Datum und Uhrzeit in den Heimtierausweis eintragen muss.
Ein Amerikaner, der aus Australien kam
Der Australian Shepherd ist keine australische Hunderasse, wie der Name vermuten lässt. Die Sache ist komplizierter: Um die Wende zum 20. Jahrhundert florierte der Export von Schafen von Europa und Australien in die USA. Die Schafherden kamen gemeinsam mit ihren Schäfern und Hütehunden in die USA, aus Australien vowiegend Merino-Schafe oder "Australian Sheep".
Die verschiedenen Farmer aus unterschiedlichen Ländern brachten eigene Hunde und eigene Vorstellungen des perfekten Hütehundes mit in Ihre neue Heimat. Es entstanden unterschiedliche, jeweils ganz eigene Typen von Hunden. Es wurden fortlaufend arbeitswillige, robste Hunde, die für die verschiedenen Farmarbeiten am geeignetsten waren, miteinander gekreuzt.
Die Farm- und Hütehunde wurden damals ganz einfach Shepherds (Schäfer / Schafhüter) oder Collies (schottische Bezeichnung für eine Schafrasse) genannt. Der Australian Shepherd war also ein "Shepherd dog", der vor allem bei den australischen Farmern Verwendung fand und die "Australian sheep" hütete.
So entstand der Name, den heute so gut wie jeder Hundeliebhaber kennt.
Der Australian Shepherd fand in den Staaten viele Freunde, die mit ihm züchteten, doch erst 1957 gab es dort das erste Zuchtbuch, seit 1977 mit verbindlichem Rassestandard. Seine Rasse wurde erst 1996 durch die FCI amtlich anerkannt. Bei uns in Europa ist diese schöne Rasse bereits seit den 1970er- Jahren verbreitet.
Wesen und Charakter des Australian Shepherd
Eine hervorragende Eigenschaft des Australian Shepherd ist seine Wachsamkeit und Intelligenz. In seinem Wesen ist der Australien Shepherd gelehrig und arbeitsam, aber ebenso anspruchsvoll. Bietet man dem Hund seinen Bedürfnissen entsprechende Aufgaben, indem man ihn z. B. tatsächlich als Hütehund einsetzt, wird er sich rundum wohlfühlen. Ist er aber ungenügend ausgelastet, kann sein ausgeprägter Wach- und Hüteinstinkt schnell in unerwünschte Bahnen abgleiten. Zu seinen vertrauten Personen ist er stets liebevoll und freundlich. Bei Fremden muss man ihm etwas Zeit geben, damit er sich ihnen anvertraut und zugänglich wird. In einem Australian Shepherd sehen viele Menschen eine schwer erziehbare Rasse mit einem starken Charakter, die ihren Dickkopf durchsetzen möchte. Als Hütehund wurde er allerdings dazu gezüchtet, eigenständig zu handeln.
Durch seine gute Beobachtungsgabe entgeht ihm nichts. Jogger und Fahrradfahrer können seinen Hütetrieb ebenso wie spielende Kinder stimulieren. Aus diesem Grund brauchen Sie als Halter eine gute Beobachtungsgabe und eine konsequente Erziehung, damit Ihr Australian Shepherd bei dem nächsten Spaziergang nicht alle Jogger oder Kinder zusammentreibt.
Erziehung und Haltung des Australian Shepherd
Der enorme Arbeitseifer und die Intelligenz des Australian Shepherd stellen hohe Ansprüche an seinen Halter. Ein ausgewachsener Australian Shepherd kann bis zu 32 kg wiegen, mit einer Schulterhöhe zwischen 46 und 58 cm. Wenn man nun noch das quirlige Temperament des Hundes dazu nimmt, wird einem schnell klar, dass man den vierbeinigen Wirbelwind in einer Etagenwohnung nicht artgerecht halten kann. Eine Großstadt ist ohnehin nur bedingt das passende Umfeld für diese Rasse, denn sie braucht frische Luft und so viele Aufgaben wie möglich, um seine rassetypischen Eigenschaften ausleben zu können. Nur ein ausgelasteter Australian Shepherd entwickelt keine Verhaltensauffälligkeiten.
Die Kondition des Hundes kann Sie selbst schnell an Ihre Grenzen bringen: Selbst ein Vollprogramm mit Agility und Apportierspielen bringt den Hund dazu, immer mehr zu wollen. Ein Fährtenspiel fordert den Hund intellektuell mehr heraus. Das schwierigste Erziehungsziel bei einem Australian Shepherd ist das Erlernen von Ruhepausen. Hier ist von Ihnen Zeit, Geduld und Einfühlungsvermögen gefordert.
Der ständige Drang, seinem Halter zu gefallen und die große Lernbereitschaft sollten nicht als leichte Erziehbarkeit eingestuft werden. So schnell, wie er Kommandos umsetzt, lernt er auch unerwünschte Verhaltensweisen. Für Anfänger ist die Erziehung eines Australian Shepherds besonders schwierig. Hier sind Geduld, liebevolle Konsequenz, aber auch Geradlinigkeit gefragt. Er nutzt Fehler und Abweichungen schamlos aus. Der starke Beschäftigungswille macht es dem Hund schwer, sich ganz zu entspannen. Bleibt er längere Zeit alleine, kann er unerwünschte Verhaltensauffälligkeiten entwickeln. Nicht selten leidet auch die Wohnungseinrichtung unter dem Tatendrang eines Australian Shepherds.
Für wen ist ein Australian Shepherd geeignet?
Wenn Sie einem Australien Shepherd geistige und körperliche Aufgaben bieten, Geduld in seiner Erziehung aufbringen und gradlinig, sowie liebevoll konsequent reagieren, finden Sie in dieser Rasse einen treuen Begleiter. Ein eher unerfahrener Halter spürt allerdings schnell, was für ein Energiebündel in dieser Rasse steckt, sollte er zu wenig ausgelastet sein. Seine Familie muss viel Zeit für ihn aufbringen. Aus diesem Grund ist er für ältere Menschen und Berufstätige, die länger von zu Hause weg sind, eher nicht geeignet. Für diese Rasse ist eine gute Mischung aus körperlicher Ausdauer wie Joggen, Radfahren oder ein ausgedehnter Spaziergang mit geistiger Beschäftigung wie Fährtensuche oder Mantrailing ideal.
Pflege, Ernährung und Gesundheit
Der Australian Shepherd hat ein recht pflegeleichtes Fell. Hier genügt es, wenn Sie es wöchentlich bürsten, um die lose Unterwolle zu entfernen. In der Zeit des Fellwechsels sollten Sie ihn täglich bürsten. Seine Lebenserwartung liegt bei 12-15 Jahren. Für erbliche Krankheiten und Behinderungen wie Taub- und Blindheit ist diese Rasse leider anfällig. Achten Sie daher auf einen verantwortungsvollen Züchter. Rassetypische Krankheiten sind Hüftgelenks- und Ellenbogendysplasie sowie Zahnfehlstellungen, Augenkrankheiten und Epilepsie.
Seine Ernährung sollte der körperlichen Aktivität angepasst werden. Ein ausgeglichener Kohlenhydratanteil dient insbesondere bei aktiven Tieren zur Energiegewinnung. Der Nährstoffbedarf richtet sich nach Alter, Aktivität, Größe und Gewicht.
Was sollte man beim Kauf beachten?
Der Australian Shepherd ist kein Hund für jedermann. Sie sollten sich vor dem Kauf gut überlegen, ob Sie den hohen Ansprüchen des Hundes gerecht werden. Achten Sie auf einen seriösen Züchter, der den Tieren von Beginn an eine gute Sozialisierung ermöglicht. Die meisten Australian Shepherds werden heute als Familien- und Begleithunde gehalten. In vielen anderen Regionen wird er aber immer noch als Hütehund eingesetzt. Demnach gibt es eine Arbeitslinie und eine ruhigere Zuchtform, hier wurde das Temperament etwas gezügelt. Fragen Sie den Züchter nach dem Zuchtziel, damit Sie einen Hund finden, der zu Ihrem Leben passt. Bevor Sie einen Welpen kaufen, sollten Sie sich ein genaues Bild der Zuchtstätte machen und wenn möglich den Hund einige Male besuchen, bevor Sie ihn endgültig mit nach Hause nehmen. Impfungen, Entwurmungen sowie ein Kaufvertrag gehören bei einem seriösen Züchter zum Standard.
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Name: | Hund unterwegs Wissen |
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Sind sehr schön und gute Hunde und auch liebe voll