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Flöhe beim Hund

Flöhe beim Hund
Flöhe sind beim Hund keine Seltenheit - Flöhe zählen zu den häufigsten... mehr

Flöhe beim Hund

Flöhe sind beim Hund keine Seltenheit - Flöhe zählen zu den häufigsten Ektoparasiten beim Hund. Sie befallen nicht nur Hunde, sondern auch Menschen, Katzen und andere Haustiere. Der Floh kann seinen Wirt zudem noch mit Viren, Bakterien und Parasiten wie dem Gurkenbandwurm infizieren. Flöhe findet man in verschiedenen Entwicklungsstadien in Haus und Wohnung, aber auch außerhalb der eigenen vier Wände. Hier erfahren Sie, wie Ihr Hund Flöhe bekommt, wie Sie sie erkennen und auch, wie Sie sie wieder loswerden.

Wie sehen Flöhe aus?

Ein Floh ist ca. 3 mm groß, seitlich abgeflacht und hat kräftige Sprungbeine. Mit diesen kann er bis zu 20 cm hoch und 60 cm weit springen. Das tun Sie in der Regel aber nur, um einen Wirt aufzusuchen.

Einen Floh auf dem Hund kann man auch mit bloßem Auge erkennen. Je nach Stärke des Flohbefalls müssen Sie allerdings etwas Zeit aufwenden, um einen Floh im Fell zu entdecken.

Wie erkennt man ob der Hund Flöhe hat?

Typische Symptome für einen Flohbefall sind

- starker Juckreiz und häufiges Kratzen
- Unruhe, Nervosität
- eventuell kleine Krusten vor allem an Rücken, Bauch und Innenschenkel
- Beißen in Körperstellen
- Krümelige heraus kämmbare Floheier und schwarzer Flohkot im Fell
- Stumpfes Fell, Fellschäden

Hunde können auch eine Allergie gegen den Flohspeichel entwickeln, eine sogenannte Flohallergie-Dermatitis (FAD). Hierbei reicht schon ein einzelner Flohbiss, um Unruhe, starken Juckreiz und heftiges Kratzen auszulösen. Am meisten davon betroffen ist die Region um den Schwanzansatz, wobei es in weiterer Folge zu Blutungen und eitrigen Entzündungen kommen kann.

Mit einem einfachen Trick können Sie herausfinden, ob Ihr Hund Flöhe hat: Suchen Sie im Fell nach kleinen, schwarzen Klümpchen, das ist der Flohkot, lösen Sie diesen mittels eines Flohkamms aus den Haaren und zerreiben Sie den Flohkot auf einem feuchten Küchenpapier. Da Flohkot verdautes Blut enthält verfärbt sich der Kot auf dem Tuch üblicherweise rötlich.

Lebensdauer und Vermehrung von Flöhen

Der Lebenszyklus eines Flohs besteht aus vier Zyklen: Ei, Larve, Puppe und dem erwachsenen Floh. Der weibliche Floh legt Eier, aus den Eiern schlüpfen die Larven und die Larven spinnen einen Kokon, aus dieser Puppe schlüpft ein junger, sehr hungriger Floh.

Ein erwachsener Floh braucht Blut zum Überleben. Mit nur einer Mahlzeit kann ein Floh bis zu 2 Monate ohne weitere Mahlzeit überleben.

Unter guten Bedingungen schlüpfen aus den Eiern schon nach nur 2 Tagen die Larven, bei schlechten Bedingungen kann dies auch bis zu 2 Wochen dauern. Gute Bedingungen sind 19º C bis 32º C und eine Luftfeuchtigkeit von 75%-85%, über 35° C sterben die Eier ab unter 5° C schlüpfen diese nicht, können aber über ein Jahr auf bessere Bedingungen warten. Die Floheier sind sehr klein und weiß und mit dem Auge kaum zu sehen.

Das Larvenstadium dauert zwischen einer und zwei Wochen. In dieser Zeit ernährt sich die Larve, die ca. 2-5mm groß ist, von organischem Material wie z. B. Krümel und Hautschuppen. Um sich zu verpuppen zieht sich die Larve in dunkle, ruhige und feuchte Stellen zurück. Dies kann z. B. Unter Möbeln, zwischen Polsterkissen und Fußleisten sein.Da sich Flohlarven sehr gut verstecken, sind sie nur schwer zu finden.

Die verpuppte Larve hat nun eine harte Schale. In dieser entwickelt sie sich zum erwachsenen Floh. Dieses Stadium dauert etwa 2 Wochen bis zu 6 Monaten, je nach Bedingungen. Während diesem Stadium ist der Floh am schwersten zu töten. Ist der Floh in der Puppe erwachsen, wartet er auf Signale von außen, um zu schlüpfen, dies kann schon ein Luftzug in der Nähe sein, innerhalb von Sekundenbruchteilen schlüpft der Floh.

Vom Ei bis zum ausgewachsenen Floh kann es je nach Bedingungen von 3 Wochen bis zu 6 Monaten dauern.

Die Spitze des Eisbergs

Wenn Sie einen Floh im Teppich erkennen, so sehen Sie nur einen Bruchteil eines viel größeren Problems. Sie sehen nur in etwa 1% der gesamten Flohpopulation. Einem erwachsenen Floh steht die 20-fache Menge an Eiern, Larven und Puppen gegenüber.

Eine Flohpopulation unterteilt sich in etwa:
50% Eier
35 % Larven
10% Puppen
5 % Flöhe

Die verschiedenen Stadien des Flohs befinden sich im direkten Umfeld des Hundes. Legt ein Floh Eier, bleiben diese nur kurz in den Haaren Ihres Hundes und fallen dann zu Boden. An den Lieblingsplätzen finden sich somit die meisten Floheier.

Ein weiblicher Floh legt am Tag zwischen 20 und 50 Eier und lebt ca. 4 Monate lang. Im Schnitt legt ein weiblicher Floh in seinem Leben etwa 2.000 Eier. 2 von 3 Flöhen sind weiblich.

Der Kampf gegen Flöhe muss also am Tier und in der Umgebung vorgenommen werden. Im Haus verstecken sich die Larven in Ritzen von Möbeln, Fußböden, Fußleisten und zwischen Polstern. Im Auto sollten Transportbox und Sitze beachtet werden. Alle Textilien möglichst bei 60 bis 90 °C waschen oder 24 Stunden lang einfrieren.

Wie Sie die Plage unter Kontrolle bekommen

Wenn Ihr Hund erstmals Flöhe mit nach Hause gebracht hat verhindert eine sofortige Bekämpfung die Ausbreitung im Haus. Blieb der Befall jedoch länger unbemerkt, muss der gesamte Wohnbereich mitbehandelt werden.

Ihre Möbel, Teppiche und der Schlafplatz sollten wenn möglich mit Dampf gereinigt werden; der Dampf tötet die erwachsenen Flöhe, Larven und vernichtet einen Teil der Nahrungsgrundlage der Larven.

Da Feuchtigkeit und Wärme aber auch eine gute Umwelt für Floheier sind, sollten Sie die Dampfreinigung mehrmals im Abstand von zwei Tagen wiederholen, um auch den restlichen Flohbestand zu erwischen. Stattdessen oder zusätzlich reduziert häufiges Staubsaugen die Floheier und Larven.

Für mindestens eine Woche ist täglichen Saugen eine der wichtigsten Tätigkeiten. So erwischen Sie neu geschlüpfte Larven und überlebende Flöhe. Alle Ecken und Nischen müssen ordentlich gesaugt werden. Hier legen Flöhe gerne Ihre Eier ab. Wichtig ist hier, dass der Staubsaugerbeutel nach dem Saugen nicht im Staubsauger bleibt, entweder Sie ersetzen ihn durch einen neuen oder Sie stecken den alten Beutel in eine Plastiktüte und lagern ihn bis zum nächsten Saugen in der Gefriertruhe. So töten Sie die eingesaugten Flöhe.

Decken und Hundebetten, auf denen Ihr Hund schläft, sollten oft gewaschen werden. Bei starkem Befall sollten Sie zusätzliche Mittel für die Umgebungsbekämpfung wie z. B. Flohfogger, Flohpulver etc. anwenden. Die neueren Mittel zur Flohbekämpfung am Tier haben auch eine Wirkung auf die Umgebung. Der Wirkstoff verteilt sich mit den abgefallenen Hautschuppen und Haaren in der Umgebung.

Weiter sollten alle Tiere im Haushalt gegen Flöhe behandelt werden. Am einfachsten ist es hier ein Spot-on zu benutzen. Dieses wird alle je nach Produkt alle 4 Wochen in den Nacken des Tieres direkt auf die Haut gegeben.

Natürliche Mittel für die Umgebungsbehandlung

Ein natürliches Flohbekämpfungsmittel für die Umgebung ist das Neemöl. Im Neemöl sind mehr als 35 aktive Substanzen enthalten. Eine der Hauptkomponenten, die das Öl für Hunde interessant macht, ist der Wirkstoff Azadirachtin. Mit seiner Hilfe werden die Larven von Parasiten wie Flöhe unschädlich gemacht.

Das Azadirachtin ist von der Struktur her dem körpereigenen Ecddysteroid der Insekten und Spinnentiere relativ ähnlich. Es spielt bei der Entwicklung der Larven eine entscheidene Rolle.
Durch die Ähnlichkeit der beiden Substanzen nimmt der Larvenkörper den Wirkstoff Azadirachtin auf und die Synthese des Chitins, das für den Aufbau des Panzers benötigt wird, wird gestört. Das nimmt der Larve die Möglichkeit sich weiterzuentwickeln und sie stirbt ab. Gegen ausgewachsene Flöhe ist Neemöl im Grunde wirkungslos.

Es gibt zusätzlich eine Tablette gegen Flöhe. Die Antibabypille für Flöhe quasi. Diese wird einmal im Monat als Tablette dem Hund verabreicht (für Katzen auch als Injektion möglich, hier hält die Wirkung 6 Monate). Durch das Blutsaugen nehmen die Flöhe den Wirkstoff auf und die weiblichen Flöhe werden quasi sterilisiert. Dieses Mittel ist sinnvoll, um zum Beispiel einen großen Bestand zu behandeln, bei dem eine Flohbekämpfung sonst unübersichtlich wird.

Gesundheitliche Schäden durch Flöhe

Nehmen Sie einen Flohbefall Ihres Hundes auf jeden Fall ernst. Der Juckreiz und das Kratzen können eine sekundäre bakterielle Hautinfektion mit sich bringen. Bei einem starkem Flohbefall kann es sogar zu Blut- und Eisenmangel kommen. Das führt zu einer deutlichen Schwächung des Hundes und kann Folgeschäden mit sich bringen. Flöhe sind zudem bekannte Krankheitsüberträger, Erreger von Hirnhautentzündung und Fleckfieber wurden bei Flöhen bereits nachgewiesen. Flöhe waren ebenfalls die Überträger der Pest.

Weiter verbreitet ist eine Allergie gegen den Speichel von Flöhen, die sogenannte Flohspeichelallergie-Dermatitis oder kurz einfach Flohallergie. Der Stich des Flohs löst bei dem betroffenen Tier einen starken Juckreiz aus. Lokaler Haarausfall bis hin zu schwerwiegenden Hautschädigungen können in der Folge auftreten.

Da Flöhe nicht wirtsspezifisch sind, gehen Flöhe auch an Menschen. Von Flöhen übertragene Krankheiten wie Fleckfieber und Meningitis sind daher auch eine Gefahr für den Menschen.

Andere Parasiten wie Bandwürmer werden ebenso von Flöhen übertragen. Daher ist während einer Flohbehandlung auch eine Entwurmung besonders wichtig.

Flohmythen:

1. Flöhe beißen nur Hunde und Katzen:
Falsch: Flöhe sind nicht wirtsspezifisch und gehen auch an den Menschen.
2. Flöhe sind ungefährlich:
Falsch: Ein Flohbefall kann insbesondere für junge Tiere sehr gefährlich werden, zudem können Flöhe Parasiten übertragen.
3. Ohne Blutmahlzeit sterben Flöhe schnell ab:
Falsch: Flöhe kommen viele Wochen ohne Blutmahlzeit aus.
4. Der Hundefloh ist der am häufigsten vorkommende Floh.
Falsch: Der am häufigsten vorkommende Floh ist der Katzenfloh, er mag auch Hunde, Ratten und Menschen.
5. Flöhe können nur im Sommer oder im warmen Klima überleben.
Falsch: In unserem Zuhause fühlen sich Flöhe das ganze Jahr über pudelwohl.

Wichtiges zum Schluss:
Nehmen Sie einen Flohbefall immer ernst und schämen Sie sich nicht dafür. Ein Flohbefall bedeutet nicht, dass es bei Ihnen zu Hause nicht sauber ist. Flöhe fängt man sich schnell bei einem Spaziergang ein, wenn der Hund z. B. im Gebüsch schnuppert, unter dem ein Igel sein Zuhause hat. Diese sind meistens befallen mit Flöhen. Gehen Sie zu Ihrem Tierarzt und lassen Sie sich dort über entsprechende Mittel gegen Flöhe beraten. Behandeln Sie Hund und Umgebung ausreichend lange am besten über 1 Jahr, um alle Entwicklungsstadien zu erwischen und behandeln Sie alle im Haushalt lebenden Vierbeiner, sollten Sie mit Hundefreunden oft zusammenkommen, sollten Sie diesen ebenfalls zu einer Flohprophylaxe raten um das Weiterverbreiten zu vermeiden.
Ansonsten kann es immer wieder zu einem erneuten Befall kommen. Sollten Sie der Lage nicht Herr werden, können Sie auch einen Schädlingsbekämpfer zur Rate ziehen.

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