So kühlen Sie Ihren Hund richtig...
Hunde haben es im Sommer schwerer als Menschen, denn anders als Menschen sind Hunde nicht in der Lage zu schwitzen: Der Schweiß verdunstet auf der Haut und entzieht dem Körper dadurch auf eine effektive Art Wärme. Ihrem Hund fehlen hierfür aber die erforderlichen Schweißdrüsen auf der Haut. Lediglich in den Bereichen der Zunge und der Ballen besitzen Hunde die Möglichkeit, transpirieren zu können. Zusätzliche Linderung verschafft nur das Hecheln. Dieser Unterschied zwischen Ihnen und Ihrem Hund birgt die Gefahr einer Überhitzung bei extrem drückender, heißer Witterung. Einige wertvolle Tipps helfen Ihnen dabei, dem Ganzen entgegenzuwirken und einen unter unglücklichen Umständen eintretenden gefährlichen Hitzschlag zu vermeiden.
11 Tipps zur Abkühlung im Sommer für Hunde
So schön sommerliche Temperaturen auch sein mögen, unseren Hunden macht die Hitze zu schaffen. Hecheln, schlafen und noch viel mehr hecheln stehen auf der Tagesordnung. Mit ein paar einfachen Maßnahmen können Sie ihrem Hund helfen, sich abzukühlen.
1. Viel Wasser
Wie auch für uns ist es wichtig, dass Ihr Hund ausreichend trinkt. Stellen Sie Ihrem Schützling zu Hause und auch unterwegs immer Wasser zur Verfügung, das er trinken und mit dem er sich abkühlen kann.
2. Kurze Gassi-Runden
Lange Spaziergänge bei heißen Temperaturen machen keinen Spaß - weder Ihrem Hund noch Ihnen.
In den frühen Morgen- und Abendstunden ist die Luft draußen noch angenehm. Nutzen Sie diese Zeit, um Ihrem Hund ausgiebig Auslauf zu ermöglichen. Tagsüber genügen kleine Runden, damit sich Ihr Hund erleichtern kann.
Wichtig: Zu lange Spaziergänge ohne ausreichende Abkühlung oder Pausen können den Kreislauf Ihres Hundes stark belasten. Vor allem Hunde mit Vorerkrankungen, wie z. B. einer Herzklappeninsuffizienz, sollten im Sommer nicht überbelastet werden.
3. Schattige Plätze
Vermeiden Sie die direkte Sonneneinstrahlung. Versuchen Sie vor allem zur Mittagszeit schattige Plätze und Pfade für den Spaziergang zu wählen. Vor allem Asphalt und Pflastersteine sollten Sie im Sommer meiden. Diese heizen sich schnell auf und können im schlimmstenfalls zu Verbrennungen an den Pfoten führen. Machen Sie den Schnelltest, ob Ihr Hund sicher auf dem Asphalt laufen kann: Legen Sie Ihre Handoberfläche für 5 Sekunden auf den Boden. Ist die Straße zu heiß für Ihren Handrücken, ist sie auch zu heiß für Hundepfoten. Für einen schattigen und entspannten Spaziergang eignen sich besonders Waldwege.
Lufttemperatur | Asphalttemperatur |
25 °C | 45 -52 °C |
30 °C | 50 - 60 °C |
35 °C | 55 - 65°C |
4. Kalte Liegestellen
Ihr Hund sucht meist instinktiv nach kühlen Orten, an denen er liegen kann. Wenn Sie es Ihrem Hund einfacher machen möchten, räumen Sie für Ihren Hund in der Wohnung und Garten kühle, dunkle Ecken frei. Schließen Sie Ihre Fenster und Türen und dunkeln Sie die Räume ab, so gut es geht, um Ihre Wohnung kühl zu halten.
Wenn jedoch auch die dunkelsten Räume nicht mehr helfen, kann eine Kühlmatte die perfekte Abkühlung für Ihren Hund bieten. Selbstkühlende Matten reagieren auf die Körperwärme und werden bei Berührung kalt. Es gibt jedoch auch Kühlmatten, die vorgekühlt werden müssen und Ihren Liebling so eine gewisse Zeit vor einem Hitzschlag schützen.
5. Kühlwesten
Eine gute Alternative zur Kühlmatte ist die Kühlweste. Diese eignet sich besonders für die Gassi-Runden. Eine Kühlweste wird entweder mit Wasser gefüllt oder arbeitet mit der Körperfeuchtigkeit des Hundes. Über Verdunstung und Wärmereflektion kann somit die Abkühlung gewährleistet werden.
Wer auf die Schnelle weder Kühlmatte noch -weste zur Verfügung hat, kann seinen Hund mit einem nassen Handtuch oder T-Shirt kurzzeitig abkühlen. Achten Sie jedoch bei dieser Methode darauf, dass sich die Körperwärme nicht unter dem Handtuch oder T-Shirt staut.
Wichtig: Achten Sie bei allen Abkühlungsmethoden darauf, dass Sie Ihren Hund nicht unterkühlen lassen!
6. Bauch und Beine anfeuchten
Vor dem Spaziergang und während des Aufenthaltes im Freien können Sie die Beine und den Bauch Ihres Hundes leicht anfeuchten. So kühlen Sie die Gliedmaßen Ihres Lieblings, ohne sein Fell komplett zu durchnässen.
7. Baden statt trockener Spaziergänge
Es gibt keine bessere Abkühlung für Mensch und Hund, als im Sommer ins kühle Nass zu springen. Fahren Sie mit Ihrem Hund an eine ruhige Badestelle oder Hundestrand, anstatt durch staubige Parks oder trockene Wiesen zu laufen.
Wenn Sie keinen See oder das Meer vor der Tür haben, eignet sich auch ein Hundepool im Garten oder auf dem Balkon.
Achtung: Im Wasser können auch ungesehene Gefahren wie Glasscherben liegen. Hier eignen sich Hundeschuhe, damit Ihr Hund auch morgen noch baden gehen kann.
In manchen Badeseen bilden sich im Sommer giftige Blaualgen im Wasser. Einige dieser Blaualgen bilden Bakterien, die Hunde über die Schleimhäute aufnehmen. Diese Cyanobakterien lösen bei Ihrem Vierbeiner und auch bei Ihnen Vergiftungen aus, die in manchen Fällen tödlich verlaufen können. Blaualgen erkennen Sie daran, dass sich an der Wasseroberfläche grünliche oder blau-grünliche Schlierenteppiche bilden. Beachten Sie unbedingt die Warnhinweise zu Blaualgen, die bei Befall an den Seen aufgestellt werden.
8. Fell kürzen oder trimmen
Einige Hunderassen benötigen bei heißen Temperaturen einen Sommerschnitt. Vor allem Hunde mit
einschichtiger Fellstruktur wie Pudel oder Malteser sollten regelmäßig geschoren werden. Dennoch ist hier Vorsicht geboten: Diese Hunde dürfen niemals komplett geschoren werden, da ihre Haut sonst direkter UV-Strahlung ausgesetzt ist und sie einen Sonnenbrand bekommen können. Hunde mit einer Deck- und Unterwolle werden nicht geschoren. Das doppelschichtige Fell darf maximal getrimmt werden, damit lose Haare den Abkühlungs- und Isolierungsprozess nicht behindern.
Ein Hundefriseur wird Sie am besten beraten, wie das Fell Ihres Hundes im Sommer gepflegt werden sollte.
9. Lange Autofahrten vermeiden
Wichtig: Mit voranschreitender Zeit steigt auch die Temperatur im Auto in lebensbedrohliche Höhen, weswegen Kinder und Hunde NIEMALS im Auto zurückgelassen werden sollten.
Leider ist es noch nicht allen Hundehaltern oder auch Eltern bewusst. Es wird häufig noch immer unterschätzt, wie schnell sich ein (geschlossenes Auto in der Sonne aufwärmen kann. Auch ohne tropische Außen-Temperaturen kann es im Inneren des Autos tropisch warm werden. Wenn draußen beispielsweise 24 °C sind, kann die Innentemperatur im geschlossenen Fahrzeug innerhalb von 10 Minuten schon 34 °C erreichen, und nach nur 30 Minuten bereits sogar 43 °C! Auch ein Spalt weit geöffnetes Fenster oder vermeintliche Schattenplätze können dem nur wenig entgegenwirken. Ein kurzer Abstecher in den Supermarkt kann bereits für Ihren Hund oder Kind fatale Folgen haben.
Ohne eine funktionierende Klimaanlage und ausreichend Sonnenschutz wird eine Autofahrt schnell zur Tortur. Vermeiden Sie zum Wohle Ihres Hundes ausgedehnte Trips quer durchs Land. Stattdessen können Sie Ihre geplante Strecke in kleinere Abschnitte und Ausflüge aufteilen und mehr Pausen einplanen.
10. Mehr Ruhe und wenig Futter
Sie kennen es von sich selbst: Je heißer es draußen ist, desto träger werden Sie und desto weniger möchten Sie essen. Und genauso geht es Ihrem Hund. Wenn die Hitze zu anstrengend wird, hilft nur Entspannung und leichte Kost. Berücksichtigen Sie, dass Ihr Hund nun deutlich mehr Ruhe und Schlaf benötigt. Passen Sie die Futterration an sein neues Energiepensum an. Wer sich weniger bewegt, benötigt auch weniger Kalorien. Zudem belastet eine große Mahlzeit den Kreislauf stärker als mehrere kleine.
11. Hundeeis und coole Spielzeuge
Wir lieben Eis und unsere Hunde auch. Hundeeis ist eine der beliebtesten Abkühlungsmethoden für Hunde. Hundeeisalternativen gibt es sehr viele, denn auch gefrorene Brühe, Tees oder sogar Nassfutter werden liebend gerne von Hunden angenommen. Sie können Hundeeis z. B. in einem Leckerli-Ball, einem Kong oder einem anderen Intelligenzspielzeug verstecken und einfrieren. So hat Ihr Hund länger etwas von der Abkühlung und darf zudem noch seinen Grips anstrengen.
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